Ganz einfach: Hausautomation mit WeMo

Hausautomation ist in aller Munde – verschiedenste Systeme und Anbieter konkurrieren um die Gunst der Anwender. Oftmals muss für ein System ein eigener Server aufgesetzt werden, die Vernetzung mit den verschiedenen Geräten ist mitunter nicht einfach. Hier setzt das WeMo System von Belkin an – ganz einfach soll sich jedes angebotene Device mit einer einzigen App aus der Ferne und von Daheim steuern lassen, ohne dass eine zentrale Steuereinheit notwendig ist. Auch Regeln bzw. die Verknüpfung verschiedener Aktionen abhängig von Ereignissen oder Zuständen soll über die WeMo App ganz einfach zu realisieren sein.

Wie schlägt sich WeMo im Alltag? Ein kurzer Test

Das WeMo System kommt in einer wirklich stressfreien Verpackung ins Haus. Aufgemacht und entnommen sind die einzelnen Bestandteile des Systems, ohne dass große Mengen überflüssigen Verpackungsmaterials anfallen, schnell ausgepackt. Beigelegt ist außerdem eine kurze Inbetriebnahmeanleitung – interessant natürlich nur für diejenigen, die neue Hardware nicht nach dem Trial & Error Prinzip ausprobieren. Vor Ort haben wir heute zwei WeMo IP-Switches, einen Bewegungssensor und ein Babyfon. Los geht’s!

Die Einrichtung

WeMo HausautomationDie Bedienungsanleitung haben wir also als Backup erst einmal in die Ecke gelegt, Prinzip Trial & Error. Zu aller erst gilt es jetzt die kostenlose iOS (bzw. Android) App herunterzuladen und zu installieren. Mittels der App werden nun die einzelnen Geräte in das Heimnetzwerk integriert. Dazu erzeugt jeder IP-Switch ein eigenes Wlan – einmal im Netz des jeweiligen Geräts eingeloggt fordert die App den User auf, das eigentliche Heimnetzwerk auszuwählen und das Passwort einzugeben. Anschließend werden die Daten auf das jeweilige WeMo-Gerät übertragen. Sobald ich mich mit meinen Mobile Devices also wieder in das eigentliche Heimnetzwerk einklinke finde ich in der App alle Geräte, die ich zuvor eingerichtet habe. Im Test wurde ich anschließend dazu aufgefordert, die einzelnen Switches upzudaten – auch dies hat via App problemlos geklappt. Praktisch: Ich kann jedes der Geräte mit einem individuellen Namen versehen und als Symbol ein eigenes Foto hinzufügen. Mit einem der IP-Switche kann außerdem der Motion-Sensor via App gekoppelt werden. Kurzum: Die Einrichtung hält was der Hersteller verspricht. Einfach einfach!

Regeln: Strom sparen & Bequemlichkeit maximieren

372Für Technologiebegeisterte gilt es nach der Einrichtung des Systems sinnvolle Einsatzorte zu finden. Der vorausplanende Purist hat sich hier natürlich schon vor der Anschaffung des Systems Gedanken gemacht: Wo und wie kann ich mit Hausautomation Strom einsparen, wo hilft mir solch ein System die Effizienz zu steigern bzw. mir Arbeit abzunehmen?
Im Test habe ich mich mit Switch I für die heimische Entertainment-Ecke entschieden, da dort die größten Verbraucher sitzen: AV-Receiver, PS3, Sky-Receiver mit Anytime-Festplatte, Switch, Apple-TV und ein NAS. Auch wenn einige der Geräte schon so programmiert sind, dass sie sich selbstständig in einen Ruhemodus begeben können, so ist hier dennoch ein enormes Einsparpotential vorhanden. Gerade der AVR und die PS3 ziehen auch im Standy-by jede Menge an Watt – Dank WeMo jetzt aber nur noch bei Anwesenheit. An den IP-Switch angeschlossen habe ich eine Mehrfachsteckdose, die das Entertainment System komplett mit Strom versorgt; außerdem ist der Motion Sensor mit diesem Switch verbunden. Folgende Regeln habe ich für die Unterhaltungsecke programmiert: Grundsätzlich schaltet der Switch das System Wochentags um 0.00 Uhr stromlos bzw. am Wochenende zu etwas gediegenerer Zeit. Außerdem aktiviert sich das System selbst, sobald Bewegung im Raum registriert wird; anschließend wird die Mehrfachsteckdose für mindesten eine Stunde via Switch mit Strom versorgt. Insgesamt ist also sichergestellt, dass das System für wenigsten 7h/Tag keinen Strom saugt. Wie zuverlässig der Motion Sensor arbeitet kann aber ob der kurzen bisherigen Testphase nicht objektiv beurteilt werden. Der zweite Switch ist mit simplen zeitabhängigen Zuständen vor der Stromversorgung des Aquariums installiert worden.
Außerdem kann via App auch aus der Ferne auf IP-Switche zugegriffen werden – ohne das in der Firewall (zumindest bei meiner Installation) bestimmte Ports oder ähnliches freigegeben werden müssen. Hier ist beispielsweise vorstellbar, dass eine Elektroheizung schon eine halbe Stunde vor Ankunft beginnt bestimmte Wohnräume aufzuheizen. Oder aus dem Bett heraus wird morgens die Kaffeemaschine angewärmt.

IFTTT

Besonderer Klou des neuen Systems: Ein eigener Kanal bei IFTTT (If this than that). Dieser Automatisierungsdienst kann verschiedene Zustände logisch verknüpfen und daran anschließend mit Aktionen verknüpfen. Hier kann mittlerweile aus jeder Menge von Internetdiensten ausgewählt werden. In IFTTT können für den eigenen Bedarf sogenannte Rezepte zusammengestellt werden. Hier einige Beispiele. Mein persönlicher Favorit: Aktivierung eines Switches bei einem Check-In via Foursquare. Macht zwar irgendwie den Motion Sensor in meiner Konstellation überflüssig, aber auch hier werde ich noch einen anderen passenden Einsatzort finden

WeMo Baby

WeMo Baby ist die moderne Version des Babyfons. Hier wird eine eigene App benötigt – so ist der Nachwuchs akustisch immer in Hörweite, ohne das ein separates Gerät am Körper getragen werden muss – das Handy reicht! Nettes Feature: Mittels eines Upgrades kann via der App evoz das Schlafverhalten der Sprösslinge analysiert und optimiert werden. Außerdem können zusätzliche Alarmnachrichten via eMail und SMS (kostenpflichtig) freigeschaltet werden.

WeMo ist ein interessantes und vor allem sehr einfach zu konfigurierendes System zur Hausautomation. Die Einrichtung klappt spielend, die App tut das was sie soll. Insgesamt ein rundes System, bei dem es nur zu hoffen gibt, dass Belkin noch weitere Sensoren und Aktoren nachliefert. Beispielsweise würden eigene Motoren für das Öffnen eines Fensters, für die Heizungsregelung oder auch elektrische Schlösser das System vervollständigen. Aber das da noch einiges kommt zeigt der Blick in die USA: Hier ist schon ein Lichtschalter (WeMo Light Switch) angekündigt – damit ist dann auch die reguläre Raumbeleuchtung in die eigene Hausautomation integriert!

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